Südlich der prosperierenden Oasenstadt Dunhuang befinden sich die Ausläufer der Kumtag- Wüste. Das ist ein Bereich mit Sanddünen im nördlichen Vorland des Qinghai- Tibet - Plateaus, der sich von Dunhuang nach Westen bis zum Lopnor See hinzieht.
Die Kumtag Wüste hier ist gekennzeichnet durch den Wechsel von sandfreien Partien mit von Sanddünen bedeckten Bereichen, die oft mehrere hundert Meter aufragen.
Die langsam aber stetig vorranschreitenden Sanddünen am unmittelbaren Rande der Stadt sind eine beliebte touristische Attraktion.
Morgens wenn es noch kühl ist und die Sonne gerade aufgeht und abends vor Sonnenuntergang wenn die Sonne tief steht und die Schatten scharf sind, gibt es hier besonders viele schöne Fotomotive.
Aber auch andere Unterhaltungen werden den Touristen geboten wie z.B. Kamelreiten, Flüge mit Ultraleichtflugzeugen oder einfach nur auf Brettern die Hänge der Dünen herab zu rutschen.
Der Name der Dünen - Mingsha, “singender Sand” - leitet sich von den Geräuschen ab, die der gleitende und im Wind bewegte Sand hervorruft.
Inmitten der Dünen befindet sich der Mondsichelsee, eine Quelle, die ihren Namen ihrer Form verdankt.
Historische Aufzeichnungen belegen, daß der See in den letzten zweitausend und mehr Jahren existierte und nicht verschüttet wurde. Die Ursache könnte die selbe sein wie bei den Seen am Fuße der Megadünen in der Baidan Jaran Wüste.
Wie CHEN u.a. [2006] zeigten, speist aus dem Untergrund aufsteigendes artesisches Wasser dort die Seen und führt andererseits zu einer Durchfeuchtung des Sandes.
Gleichzeitig steigt der Widerstand der Dünen gegen Winderosion steigt deutlich an, wenn der Wassergehalt der Dünen 4% übersteigt. Je mehr Feuchtigkeit in den Dünen gebunden ist, desto stabiler sind die Dünen und um so höher wachsen sie.
Wenn durch Übernutzung der Grundwasserreserven der Grundwasserspiegel sinkt, kann es zu einer Austrocknung der Dünen kommen und der bisher in den Dünen gebundene Sand wird durch den Wind wieder weiterbewegt und die Verwüstung nimmt im wahrsten Sinne des Wortes zu.
Von den zahlreichen Tempeln, die früher zwischen und bei den Dünen standen, ist als einziger der Leiyin Tempel direkt am See wieder rekonstuiert worden.
CHEN Jiansheng u.a. [2006] “ Formation mechanisms of megadunes and lakes in the Badain Jaran Desert , Inner Mongolia ”
Chinese Science Bulletin 2006 Vol. 51 No. 24 3026 — 3034
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